Sicherheit mit Linux
Die höhere Sicherheit ist eines der besten Argumente für Linux. Linux-Benutzer sind sehr gut vor Malware wie Viren, Trojanern und anderen Schädlingen geschützt. Auch besteht keine Anfälligkeit für Verschlüsselungsangriffe durch Ransomware wie Wanna Cry, das vor einigen Jahren eine Spur der Verwüstung durch die EDV-Landschaft gezogen hatte.
Hierfür gibt es folgende Gründe:
- Windows-Viren laufen unter Linux grundsätzlich nicht. Wer ein Linux-System infizieren wollte, müsste einen eigenen Linux-Virus schreiben.
- Die gesamte Software einer Linux-Distribution kommt aus Quellen (sog. Repositorien), die komplett vom Hersteller zusammengestellt und betreut werden. Infizierte Programme würden es nicht in diese Repositorien schaffen.
- Durch die Quelloffenheit der Software würde das Einbauen von Schadcode oder irgendwelcher Backdoors (Hintertüren) für unredliche Zwecke auffallen.
- Die verschiedenen Distributionen unterscheiden sich in technischer Hinsicht alle ein wenig voneinander. Viren müssten also nicht einfach für Linux, sondern für bestimmte Distributionen und bestimmte Versionen hierfür geschrieben werden.
- Da Linux jedem Benutzer nur eingeschränkte Rechte zuteilt, würde ein Schadprogramm, das ein bestimmter Benutzer versehentlich einschleust, auch nur mit dessen Rechten arbeiten und könnte auch nur in dessen "Hoheitsgebiet" Schaden anrichten.
- Bekanntwerdende Sicherheitslücken werden unverzüglich behoben (zum Thema Updates: s.u.)
Oft wird auch ins Feld geführt, durch die geringe Verbreitung von Linux sei das Herstellen von Malware nicht lohnend. Dies ist nicht wirklich stichhaltig. Tatsächlich ist Linux sogar sehr verbreitet. Die Server im Internet werden fast vollständig unter Linux betrieben, genau wie die meisten Hochleistungsrechner in wissenschaftlichen und technischen Einrichtungen. Mit einem funktionierenden Virus könnte man hier grössten Schaden anrichten. Tatsächlich gab es einen solchen Angriff bislang nicht.
Aber es gibt doch Virenscanner?
Richtig, aber sie sind vergleichbar mit einem Wächter, der vor einer kaputten Haustür sitzt. Jeder würde doch lieber eine gute Tür haben wollen. Auch die besten Virenschutzprogramme hecheln prinzipbedingt der Entwicklung der Viren hinterher: Erst muss der Virus existieren, dann kann der Schutz programmiert werden. Ausserdem kostet guter Schutz Geld: die kostenlosen Virenscanner können etwas helfen, müssen dies aber noch lange nicht. Für den Einsatz im geschäftlichen Umfeld sind sie keinesfalls ausreichend. Es gab auch schon Fälle, in denen der Virenscanner selbst zum Einfallstor für Schädlinge wurde oder durch sonstige Fehler das System lahmlegte.
Weiterhin bewirken Windows-Virenscanner vor allem eines, lange bevor sie vielleicht einen Virus entdecken: Sie machen das System langsam, oft unerträglich langsam.
Im übrigen gibt es auch für Linux Virenscanner. Die sind allerdings hauptsächlich dazu gedacht, Windows-Viren, die unser System z.B. durch Downloads oder E-Mail betreten oder verlassen (ohne es infizieren zu können!), aufzuspüren und so die Windows-Welt um uns herum zu schützen.
Laufende, einfache Updates
Jedes Linux-System verfügt über eine zentrale Verwaltung aller installierten Programme. Diese steuert auch das Einspielen der nötigen Updates.
Natürlich werden auch in Linux-Software Sicherheitslücken entdeckt. Allerdings werden diese so schnell wie nur möglich behoben und die Verbesserungen werden als Update angeboten. Auch erscheinen immer wieder neue, in der Funktion verbesserte Versionen der eingesetzten Software, so dass es in einem normalen Anwendersystem fast jeden Tag für irgendein Programm ein Update gibt. Das Einspielen der Updates geschieht schnell und sicher und ist, eine brauchbare Internetverbindung vorausgesetzt, normalerweise in wenigen Minuten erledigt.
Das Aktualisieren des Systems ist bei Linux also eine selbstverständliche, bequeme und alltägliche Prozedur. Im Gegensatz dazu werden Windows-Updates meist nur in grösseren Zeitabständen angeboten, innerhalb derer sich Schädlinge ungehindert im System einnisten können. Der Update-Vorgang selbst kann - warum auch immer - längere Zeit, bisweilen Stunden in Anspruch nehmen.
Sichere Dateisysteme
Ein anderer Aspekt der Sicherheit betrifft das Dateisystem, d.h. die Frage, wie leicht die Daten auf der Festplatte durch Systemabstürze, Stromausfälle und ähnliches beschädigt oder zerstört werden können. Linux verfügt über hervorragende Dateisysteme, die ein problemloses Weiterarbeiten nach einer plötzlichen Unterbrechung ermöglichen.
Privatsphäre und Datenschutz
Linux hilft Ihnen, Ihre Privatsphäre zu schützen. Ihre Nutzerdaten werden nicht abgegriffen und an die werbetreibende Wirtschaft geschickt. Windows (zumindest in der aktuellen Version 10) hingegen telefoniert fortwährend heim und übermittelt alle möglichen Daten an die Herstellerfirma. Man kann zwar einige dieser Übertragungen abschalten, aber eben nicht alle.